Es ist Zeit für einen neuen Lebensabschnitt. Meine Wohnung und Arbeit habe ich aufgegeben und bin auf dem Weg nach Australien. In Cairns (Australien) startet meine Radreise, die ca 1 Jahr andauern wird und mich weiter nach Newzealand und Neukaledonien bringen wird.
27. Mai 2014
Mit British Airways fliege ich von Berlin über London – Singapur – Sidney nach Cairns. Ich habe noch nie in einer Boing 777 gesessen und bin beeindruckt, denn der Flieger ist riiieessigg. Für einen Langstreckenflug haben die Passagiere entschieden mehr Platz (auch in der Holzklasse) Es gibt genug freie Plätze und so ist zwischen mir und Laura ein Platz frei. Laura ist 36 und aus Bella Italia, genauer aus Milano und beherrscht die englisch Sprache noch weniger als ich. Deshalb hat sie sich aufgemacht und wird in Sidney 4 Monate die Sprachschulbank drücken. Sie ist einen Kopf kleiner als ich (und das muss man erstmal schaffen) und konnte sich in der ersten Nacht quasi wie ein Donat zusammenrollen, so dass die 60×60 Sitzfläche ausreichte. Mir wurde ein Platz direkt am Gang zugewiesen und ich konnte meine Beine ausstrecken. Wer glaubt ich hatte dadurch einen unruhigen Schlaf irrt: ich hatte gar keinen und wenn es nicht irgendwann Breakfast gegeben hätte, würde ich noch immer wie ein Origami nach der optimalen Faltung suchen. Mit Laura verstand ich mich auf Anhieb. Humor lässt sich auch ohne Wort transportieren…. das gefällt mir.
Irgendwann waren wir dann in Singapur. Kurzer Landstop ohne Landgang. Die Zeit reichte für einen Kaffee… Aber ich kann sagen ich war in Singapur…. wenn auch nur auf Gate 2.
Mit der Zeit kommt man durcheinander, nur die Mahlzeiten geben einen Rythmus vor. Bis Sidney überholen wir die Zeit um 12 Stunden. Mein Magen sagt Frühstück und der Kopf Abendbrot…. na dass kann ja heiter werden.
29. Mai 2014
Als mich der Taxifahrer mit dem Auto für „Großes Gepäck“ in der Satinay 12 bei Marilyn absetzt, fällt mein Radkarton vollends auseinander. Das Gepäckpersonal hat in Sidney beim Umstieg schon die Augen verdreht, aber die in Cairns haben mein Gepäck als letztes auf das Rollband geschoben und dann gleich die Luken dicht gemacht…. damit ich mich nicht beschweren konnte…oder sie haben sich geschämt…ich mich nicht… hoffentlich ist alles noch da, war meine einzige Sorge.
Was war passiert: In Berlin hatte es in Strömen geregnet und der Flieger hatte Verspätung. Wahrscheinlich hat der Karton eine Dusche abbekommen und hat dann im aufgeweichten Zustand die Reise angetreten. So die Theorie.
Die Bemühungen des Personals, ihn mit Klebeband etwas zu stabilisieren haben sie schnell aufgegeben. Durch das gelbe und rote Band ist er eher nur noch aufgefallen, sonst nichts. Alle haben mir nach geschaut, als ich dieses viel zu schwere instabile Etwas auf meinen Rollwagen hiefte und zum Taxistand schlich. Abenteuer sollen es werden und das war mein erstes…
Bei meiner Privatunterkunft bei Marilyn habe ich mich die ersten 10 min nur umgeschaut, ob ich einer der versprochenen Tiere sehen kann… vorallem nach den Tellergroßen Spidern habe ich Ausschau gehalten. Nichts. Mich in Sicherheit wiegend habe ich dann meinen Radkarton ausgepackt und festgestellt, das alles noch da… ein Wunder, wenn ihr mich fragt. Meine meditative neuerworbenen Einstellung: Was ich nicht habe brauche ich nicht “ wäre beinah in die Testphase gekommmen… phu- Glück gehabt würde ich sagen. Nur mein Rad hat was abbekommen. Das Schaltauge ist verbogen… d.h. einmal gradebiegen und dann ein neues für alle Fälle besorgen.
Die Probefahrt landete ich kopfüber im Gras (Gott sei dank) – ich hatte den Lenker nicht richtig fest gemacht..
Schlagen, Skorpione ???? Nichts, Aufatmen.
Marylin hat sich per sms erst für 17 Uhr angemeldet, also muss ich warten und habe Zeit für mein Zuhause der nächsten 5 Tage. Die Häuser sehen aus wie in Amerika und die Fauna wie in den Tropen. Fühlt sich an wie Urlaub. Die Papageien fliegen hier wie bei uns die Spatzen und machen dabei Krach, unglaublich.
Als Marylin dann endlich kommt, wird es langsam dunkel. Sie gibt mir einen Schlüssel und somit habe ich jetzt neben meinem Fahrradschlüssel für 5 Tage einen Wohnungsschlüssel.
Phíl Walker hat neben mir im Flieger nach Cairns gesessen und mir einpaar ganz gute Tips gegeben. Er wohnt in Sidney und wenn ich Zeit und Lust habe soll ich mich melden….. Er hat mit Sport nichts am Hut. Wenn er schwimmen geht dann nur in seinem Pool mit einer Magaritta…. Naja für einen kleinen Zwischenstop kann ich ja auchmal poolen und magaritten…. mal sehen was kommt. Mein Abendteuer Keyless hat begonnen und ich bin dabei….
Hallo liebe Andrea, wir haben Deine Informationen erhalten. Wir sind sehr froh darüber, dass du gut gelandet bist. Der Verlauf Deines Fluges war sehr abwechslungsreich! Für die nächsten Tage wünschen wir Dir eine angenehme und erfolgreiche Zeit. Bleibe Gesund. Ganz liebe Grüße von Deinen Eltern.