Blue Mountains – die Sächsische Schweiz Australiens

  • ... nein, sie ziehen mich nicht, sieht nur so aus...;-)
    nein, sie ziehen mich nicht, sieht nur so aus
  • 10 Tage in Hazelbrook
    10 Tage in Hazelbrook
  • 27 Kakadus im Garten sind ein Überfall
  • Das macht Laune
    Na klar, mit Wasserwaage..
  • Das sieht nach viel Arbeit aus
    die letzten Meter bis zum Hühnerstall
  • Der zweitlängste Wasserfall in Queensland
    Der zweitlängste Wasserfall in Queensland
  • Die Blue Mountains
    Blue Mountains View
  • Die Farben Australiens
    Die Farben Australiens
  • Die Treppe ist geschafft
    Fertig
  • Die Zitronen haben auch in Hazelbrook das ganze Jahr Saisi
    Zitronen im Winter
  • Diese Treppe braucht mehr Stufen
  • Effi und Ojte
    Effi und Ojte
  • Ellenborough Falls
    Ellenborough Falls
  • erinnert mich sehr an meine Heimat die Sächsische Schweiz
    erinnert mich sehr an meine Heimat das Elbsandsteingebirge
  • Farn
    Farne
  • hier wurde geklotzt und nicht gekleckert
  • Immer dabei - die Chucks
    Immer dabei die Chooks
  • Kletterparadies
    Kletterparadies
  • Man sieht das ich Spaß habe
    die Arbeit tut mir richtig gut
  • Neugier
    Was macht die denn..... etwa Fotos?
  • Pflanzenwelt in den Bergen
  • Schatten
    die Arbeit in meinem Schatten
  • Sunrise in Hazelbrook
    Sunrise in Hazelbrook
  • Sunset in Hazelbrook
    Sunset in Hazelbrook
  • Tri Sisters - Katoomba
  • tropische Vegetation in den Blue Mountains
    Tropische Vegetation in den Blue Mountains
  • Typische Steinformationen in den Blue Mountains
    Steinformation in den Blue Mountains
  • Winter
    Winter
  • with my friend Duncan
    with my friend Duncan
  • Wo ich bin, sind auch Effi und Ojte
    Wo ich bin, sind auch die Mädels

6. August

Leta erwartete mich am Hazelbrooker Bahnhof. Über Skype hatten wir uns schon unterhalten und sie hatte mir die Wohnung gezeigt, sowie ihre beiden Hunde und ihre Katze.

Für eine Woche nun war das Haus am Waldrand mein zu Hause. Die beiden Hunde erwarteten uns bereits, doch bevor ich mich ihnen ganz widmen konnte, mussten wir erst einmal nach Katoomba zum Einkaufen. Die wohl bekannteste Stadt in den Blue Mountains lag 20 km weiter westlich und war das Touristenmekka der Region. Lag sicher auch daran, dass man von hier aus die „Tri Sisters“ sehen konnte, das Wahrzeichen dieser Bergregion.

Nach dem Einkauf fuhren wir am Aussichtspunkt vorbei zurück über den nächsten Ort Leura, der mit seinen kleinen Geschäften besonders bei den japanischen Touristen sehr beliebt ist. Der Reiseführer lobt besonders die Gastronomie des Ortes, aber meine LowBudgetReise wird ein Essen hier nicht zulassen. Außerdem schmeckt das Essen vom eigenen Herd eh am Besten.

Es war gegen 18 Uhr und der Sonnenuntergang brachte eine besondere Stimmung in die Landschaft. Die Wolken färbten sich leicht Rosa und die Luft, die über den Bergen lag war bläulich. Ich hatte mich natürlich über die Blue Mountains informiert und kannte den Grund ihres Namens. Besonders im Sommer liegt über den Eukaliptuswäldern ein Dunst, der sich im Schein der Sonne bläulich färbt. In der Abenddämmerung gibt es dann diesen wohl einzigartigen Farbmix. Auch die winterliche vereinfachte Version war sehr beeindruckend. Vor lauter Organisation hatte ich meinen Fotoapparat nicht dabei. Wieder ein „Schade“.

Die Landschaft erinnerte mich sehr stark an meine Heimat, die Sächsische Schweiz in der Nähe von Dresden. Und ich muss auch sagen, dass es dort eigentlich schöner ist. Ich weiß, man soll nicht vergleichen, aber ich glaube viele Menschen in Deutschland wissen so wenig über ihr eigenes Land. Und das Elbsandsteingebirge ist für jeden Besucher eine Überraschung.

Leta zeigte mir alles was ich wissen mußte, damit die nächsten Tage für alle Tiere und mich entspannt werden. Vegetarische Lasagne und Weiswein waren mein Willkommen in Hazelbrook.

7. August – 12. August

6 Uhr in der Früh war Leta bereits abgereist und ich unternahm mit den „Mädels“ den ersten Morgenwalk. Die Regeln waren fest und ich hielt mich gern daran, denn 2 entspannte Hunde waren mir recht. Die Luft am Morgen und Abend war eisig und ich war froh um meinen Daunenwintermantel. In der ersten Nacht hatte ich Gott sei Dank nicht gefroren, was aber sicher auch am Jogginganzug lag, den ich im Bett anhatte. Ich war von den letzten Wochen sichtlich verwöhnt.

Die Tage waren nicht mal so schlecht, denn in der Sonne konnte man es mit Aktivitäten in kurzer Hose und Kurzarmshirt aushalten.

Ich hatte Leta um eine Aufgabe gebeten und sie hatte mir beim Gang zu den Hühnern, die nicht wirklich vorhandene Treppe gezeigt. Klar, die kann ich richten…. ich war glücklich, seit Wochen endlich eine richtige Aufgabe zu haben, die auch noch bezahlt wurde…..

So vergingen die Tage sehr schnell und bestanden aus Tiere und mich versorgen, aus langen Spaziergängen mit Ojte und Effi und dem Bau der Treppe.

Die wiederum hatte zwei obere Stufen und eine fast ganz am unteren Ende. Ich musste also genau ausrechnen, wie ich das Gefälle in Stufen einteilen. Ich fand auch eine Wasserwaage im Schuppen, um etwas Professionalität in den Bau zu bringen. Und weil ich so richtig in Schwung gekommen war, wurden die Pflanzenrabatten links und rechts gleich noch mit saniert. Immer dabei waren die Chooks (ein australisches Wort für Hühner). Die 4 waren lebensmüde, denn sie saßen auch dann ganz nah bei mir, wenn ich mit Spaten oder Hake zugange war. Ich musste sehr aufpassen. Sie stürzten sich auf jede Erde die ich auf den Kopf stellte und scharten, da wo ich war, nochmal nach….. aber ich bekam dafür jeden Tag mal 3 oder mal 4 Eier. Wenn es mir zu viel wurde, ging ich in die Küche und holte die Tüte mit geriebenem Käse. Schon wenn sie mich mit der Tüte sahen, kamen sie angesaust und folgten mir brav ins Gatter.

Auch staunte ich nicht schlecht, als eine Schar Cockatoo`s über den Garten herfiel.(meine Zählung ergab 27) Ich hatte das Spektakel vom Wohnzimmer aus beobachtet und war zuerst amüsiert, bis ich merkte, dass sie alles zerstören, was essbar war oder so aussah. Sie saßen auf dem Orangenbaum, nahmen eine Orange in die Kralle und bissen hinein. Auch meine frisch eingepflanzten Bäume, Sträucher und Pflanzen waren vor denen nicht sicher. Leider zeigten sie kaum eine Reaktion, als ich laut rufend und mit den Armen gestikulierend durch den Garten auf die Bande zu kam. Erst als ich einen wirklich ganz aus der Nähe drohte und der los flog, bewegten sich auch die anderen in Richtung Wald. So können sie ganze Ernten vernichten, nicht wirklich lustig, wenn man Farmer ist. Jeden Tag kamen auch die Rainbow lorikeets zu Besuch, die sich, wenn das Gatter zu den Hühnern auf war, mit deren Futter den Bauch voll schlugen. Überhaupt war das eine sehr unterhaltsame Vogelwelt. Wenn 2 Kookaburra ihren Ehestreit lautstark in einem Baum austragen, kann das schon laut werden.

Lange Wanderungen konnte ich mit den beiden „Oldies“ nicht machen und so ging ich an manchen Nachmittagen ein Stück allein durch den Nationalpark.

Aber mit den Hunden fühlte ich mich wohler, so mußten sie dann doch mit. Als wir einen Bach überquerten, saß ein Single back Lizard im Gras. Ich war vielleicht erschrocken, denn mit einer Länge von ca 30 cm war das keine „Kleinigkeit“. Auch wusste ich in diesem Moment nicht ob ich in Gefahr war. Effi und Ojte dagegen zeigten keinerlei Reaktion und liefen weiter. Aber vielleicht waren sie ja nicht nur leicht taub (sie taten manchmal so, als würden sie mich nicht hören….) sondern auch bissl blind. Jedenfalls bekommt man schon einen Schreck, wenn ein Tier mit einem großen Schlangenkopf, einem langen Rumpf und 4 kleinen Beinen dran so 2 m vor einem auf der Erde sitzt. Und was habe ich auch diesmal wieder vergessen, na klar, die Kamera. Ach Menno. Dabei habe ich sie wirklich immer bei mir, klein und handlich wie sie war……. So müsst Ihr dieses seltsame Wesen eben einfach Googlen….

Leta kam wie vereinbart am 13. August zurück und freute sich über die Treppe und vorallem über sehr entspannte Tiere…… Ich war stolz darauf. Ich wollte ihr in den nächsten Tagen noch bissl im Garten helfen und konnte so länger bleiben. Auf dem „Prince Henry Cliff Walk“ gab es sehr schöne Aussichten in die Bergregion und führte an 2 Wasserfällen vorbei.

Ich wußte, dass Duncan für die nächsten 6 Monate nach Gladstone zum Arbeiten gehen wird und ich mitfahren kann, wenn der Termin passt. So wurden es dann doch nicht eine Woche länger in Hazelbrook und ich fuhr am 16. August mit dem Zug zurück nach Newcastle. Für eine Nacht hatte ich diesmal ein Zimmer über Airbnb gebucht und fand mich am Abend bei Derek, einem lustigen Mitte 50iger ein. Leider war er für den Abend verabredet. Ich staunte nicht schlecht über das Haus und den Garten. Alles neu und unglaublich passend gestaltet. Es war schon irre, wen ich alles kennen lerne auf meiner Reise und wo ich eine Übernachtung habe. Jeden Tag neue Gesichter. Oft kommt es mir vor, als wenn ich die Personen schon lange kenne. Am frühen Sonntag Morgen holte mich Duncan ab und schon war ich wieder auf dem Weg zurück nach Brisbane.

Die 800km zurück zu Robyn und Garry fuhren wir natürlich auch diesmal nicht direkt. Duncan wollte noch einmal zum Haus und zum Grab seines Opas, der im März diesen Jahres verstorben war. Der Ellenborough Wasserfall war in der Nähe. Die Strasse weg vom Highway verlor mit jedem Kilometer an Comfort. Irgendwann hörte der Asphalt ganz auf und ich bekam ein leichtes Gefühl, wie sich die Straßen anfühlen, wenn man im Inland von Australien unterwegs ist.

Der Wasserfall war der zweitlängste in Queensland. Die kleine Wanderung tat besonders Hero, Duncans Hund, gut und es war der passende Platz für unseren Lunch. Ja, der kleine Stinker sass hinter mir, so zu sagen in Kopfhöhe. Ich verdrängte das Bild, was passieren würde, wenn wir eine Vollbremsung machen müssten… Der Weg zurück zum Highway zog sich in die Länge. Wir hatten mit dem Handy keinen Empfang und hatten uns wohl verfahren. Das Auto samt dem Hänger holperte über so manche Regenrinne und manchen Ast. Duncan hatte eine sehr große Auswahl an Sportequipment dabei. Ein Fitnessgerät für seinen Freund, der abnehmen wollte. Ein Surfbrett für Duncan usw. Auf dem Dach des Autos fuhren ein Mountain- und ein Rennrad mit. Aller 50 km hielten wir um die Fracht zu kontrollieren. Kaum zu glauben, aber es hielt alles tatsächlich.

21 Uhr waren wir dann in Brisbane. Diesmal war sicher, dass wir uns so schnell nicht wiedersehen werden.

Also Duncan, es war echt Klasse mit Dir zu reisen. Es war ein Abendteuer und hat wirklich riesigen Spaß gemacht. Dafür ein Vielen Dank und Auf Wiedersehen.

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1 Response

  1. Maike sagt:

    Liebe Andrea,
    Deine Texte sind sooo toll. Ich lese so gut wie nie – aber wenn Du ein Buch herausbringen würdest, über all Deine Erlebnisse… da könnte ich nicht widerstehen. Halt uns alle weiterhin so gut auf dem Laufenden und toi, toi, toi für die nächsten Wochen und Monate!!!!
    Es grüßen Dich ganz herzlich Andy, Philippe und Maike